Burgruine Streitberg

Auf steilem Fels thronend überragt die Ruine der ehemaligen Streitburg majestätisch den Luftkurort. Wer glaubt, die Burg sei zerstört worden, muss sich eines Besseren belehren lassen. Der letzte Bau, der um 1560 entstand, wurde abgebrochen, nachdem er zuletzt als Getreidelager diente und zum Teil verfiel. Die Steine wurden von den Streitbergern zum Hausbau verwendet.

Ein Teil der Wallmauern und das Burgtor mit dem brandenburg-kulmbachischem Wappen sind heute noch erhalten, ebenso das Burgverlies und die alten Kellergewölbe, die wahrscheinlich als Gefängnisse gedient haben.

Wann und durch wen die Burg erbaut wurde, ist nicht genau zu ermitteln, vermutlich dürfte sie jedoch bereits im frühen 11. Jhd. gestanden haben.

Die reichsten und mächtigsten Adelsgeschlechter der Fränkischen Schweiz waren damals die Freiherren von Muggendorf und später die Reichsfreien von Schlüsselberg. Ab 1286 waren diese hier die Burgherren. Nach Zeiten recht komplizierter Besitzverhältnisse gelangte die Burg 1347 schließlich in den Besitz der Bischöfe von Bamberg und Würzburg. 1507 gelangt die Streitburg in den Besitz der Kulmbacher Markgrafen und wird 1553 im 2. Markgrafen

krieg vollständig zerstört. Es dauert etwa zehn Jahre, bis die Burg wieder aufgebaut wird. Nach ihrer zweiten Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg im Jahr 1657 zwar noch einmal errichtet, von da an ist die Geschichte der Burg allerdings nichts anderes als ein Kampf gegen den Verfall.

 

vor 1120   Erbauung der Streitburg

1120         Erste urkundliche Erwähnung von Walther de Stritberc

1275 - 1285 Ulrich von Schlüsselberg erwirbt% der Burg, von hier aus wird der Ausbau der Burg Neideck geleitet

1285 - 1342 Wechselnde Lehensund Rechtsverhältnisse auf der Streitburg

1347        Untergang der Schlüsselberger, der Anteil der Schlüsselberger gelangt in Besitz der Bamberger Bischöfe

1507         Verkauf der Burg an Ludwig von Laineck

1508 - 1547 Streitburg ist Militärstützpunkt der Markgrafen, danach markgräflicher Amtssitz

1553         Plünderung und völlige Zerstörung der Burg im 2. Markgrafenkrieg durch den nürnberger Obrist Haug von Parsberg und den bambergischen Oberst Claus von Egloffstein

1563-1565 Wiederaufbau der Burg nach Plänen von Caspar Fischer

1632         Zerstörung der Burg im Dreißigjährigen Krieg (1618 1648) durch forchheimer Kriegsvolk

1657-1658 Wiederaufbau der Streitburg, im 18. Jahrhundert verliert die Burg ihren militärischen Wert und verfällt immer mehr, da die markgräflichen Mittel in die Liegenschaften von Bayreuth, die Eremitage und nach Sanspareil, fließen.

1760         Einsturz des Hauptturmes an der Nordseite

1802         Burg und Ort werden bayerisch

1812 - 1814 Verkauf der Burg an die Orte Streitberg und Niederfellendorf, Verwendung als Steinbruch für Baumaterial

1945 - 1963 Verschiedene konservatorische Maßnahmen durch die Gemeinde Streitberg

1980 - 1983 Restaurationsarbeiten durch die Gemeinde Wiesenttal

2018 – 2020 Umfangreiche Forschungsarbeiten mittels digitaler Methoden, Sanierung des Lochgefängnisses, Eröffnung für Besucher